Mit Nervenstärke zu Gold für die WVV-Auswahl weiblich Jahrgang 2007/2008
Am Wochenende vom 24. bis 27. Oktober stand für den Jahrgang 2007/2008 der große Bundespokal in Schwerin an. Am Dienstag vor dem großen Turnier ging es mit einem zweitägigen Vorbereitungslehrgang in Bielefeld los. Da es im Rahmen des Kaders die erste Begegnung der 2007 und 2008 geborenen Spielerinnen war, ging es im Lehrgang vor allem um die Erarbeitung einer gemeinsamen Spielidee und das Zusammenfinden als Team. Schnell zeigte sich, dass die Mannschaft untereinander hervorragend harmonierte. Dies sollte über das ganze Turnier hin der wichtigste Grundpfeiler für die gezeigten Leistungen als Mannschaft sein.
Nach den ersten vier gemeinsamen Einheiten erhielt die Mannschaft den Auftrag, sich ein gemeinsames Ziel für das Turnier zu erarbeiten. Als Folge einer mehr als einstündigen Besprechung präsentierte das Kapitänsduo Lea Finger und Rika Dieckmann dem Trainerteam das Ziel: Den Turniersieg. Doch nicht nur das, so erarbeitete das Team auch klare Grundpfeiler, wie mit Leidenschaft spielen und professionell auftreten, welche die Zielerreichung ermöglichen sollten.
Am Donnerstag ging es dann mit dem Reisebus nach Schwerin. Nach einer kurzen Trainingseinheit am Donnerstagabend startete schließlich am Freitag das Turnier. Im ersten Spiel traf der WVV-Kader auf ihren Gegner aus Hamburg. Eine gewisse Anfangsnervosität war in der Halle zu spüren, so konnte die Mannschaft ihre Fähig-keiten im Aufschlag noch nicht wie gewohnt ausspielen. Nach dem gewonnen ersten Satz tat sich die Mannschaft anschließend schwer, die starke Hamburger Abwehr zu überwinden, sodass die Entscheidung erst im Tiebreak fiel (2:1; 25:22, 20:25, 15:13).
Direkt als nächstes stand das erste Duell mit der bayerischen Auswahl auf den Plan. Ein hohes Tempo im Zuspiel machte anfangs zu schaffen – der über den Turnierver-lauf überragende Block des WVV konnte hier zunächst nicht zur Geltung kommen. Doch die emotionale Ansprache durch Co-Trainerin Anna Siebert rüttelte die Spiele-rinnen erfolgreich wach und die Aufschlagwirkung nahm an Fahrt auf, sodass am Ende erneut der Tiebreak zugunsten des WVV ausfiel (2:1; 17:25, 25:21, 15:13). Mit dem Selbstbewusstsein der ersten beiden Siege spielte die Mannschaft gegen Thü-ringen zum ersten Mal befreit auf, setzte die Taktik sehr diszipliniert um und ließ sowohl die Klasse als auch die Breite des Kaders erkennen (2:0; 25:14, 25:16).
Am Samstag sollte nun das abschließende Gruppenspiel gegen Berlin die Entschei-dung um den Gruppensieg bringen. Beide Teams spielten stark auf – und mal wieder sollte die Entscheidung erst im Tiebreak fallen. Überzeugender Kampfgeist und eine starke Teamleistung hatten großen Anteil am späteren Sieg (2:1; 25:21, 19:25, 15:13). Im Überkreuzspiel standen schließlich mit dem NWVV zahlreiche bekannte
Spielerinnen auf der anderen Netzseite. Diese konnten aber durch wirkungsvolle Auf-schläge erfolgreich in ihrem Spielaufbau gestört werden, sodass sie ihre Stärken nicht voll ausspielen konnten (2:0, 25:20, 26:24).
Direkt danach ging es per Reisebus zum Halbfinale gegen Berlin. Hier wurde den Zuschauern ein echter Thriller geboten. Im ersten Satz zeigte die WVV-Auswahl ei-nen nahezu perfekten Auftritt. Berlin erholte sich jedoch im zweiten Satz und es ent-wickelte sich ein wahrer Volleyball-Krimi, inklusive eines nervenaufreibenden Tie-breaks. Zum vierten Mal in diesem Turnier konnte das Spiel im Entscheidungssatz mit 15:13 gewonnen werden – ein Beweis für die Nervenstärke und den Teamgeist der Mannschaft (2:1; 25:9, 19:25, 15:13).
Der fehlende Schlaf der letzten Tage war den Spielerinnen anzumerken, sodass der Plan für den restlichen Abend klar war: Essen und um den frühestmöglichen Termin bei unserer Physiotherapeutin Ulrike Feldkamp feilschen und schließlich schlafen. Der Sonntag startete mit einem Aktivierungsspaziergang zum Schloss, um die Köpfe für den anstehenden Tag freizubekommen.
In der Halle angekommen startete das Warm-Up mit dem obligatorischen WVV-Tanz – spätestens jetzt war allen klar: Das anfangs erreichte Turnierziel war jetzt in greif-barer Nähe! Im Finale gegen Bayern passte beim WVV von Anfang an vieles zu-sammen. Die Spielerinnen auf und neben dem Feld brachten ihre unterschiedlichen Stärken hervorragend ein. Und genau die Stärke dieser Kombination bescherte den Spielerinnen nach 47 Spielminuten den ersten Matchball, welcher direkt verwandelt wurde.
Die Freude bei allen Beteiligten war riesig, wurde schließlich das hoch gesteckte Ziel tatsächlich erreicht. Die Spielerinnen können stolz auf die von ihnen gezeigten Leistungen sein und die HeimtrainerInnen und Heimatvereine haben eine hervorragende Arbeit geleistet.
Es spielten für den WVV:
- Frida Klemm (TV Hörde/ VCO Münster)
- Lilly Broszat (VV Schwerte)
- Alicia Olikagu (VoR Paderborn/ VCO Münster)
- Clara Wulff (VV Schwerte)
- Lea Peters (BSV Ostbevern)
- Ylva Holthues (USC Münster/ VCO Münster)
- Rika Dieckmann (VV Human Essen)
- Jula Fuchs (USC Münster)
- Marika Locker (RSV Borken)
- Lea Finger (VoR Paderborn/ VCO Münster)
- Carlotta Grun (TPSV Bielefeld/ VCO Münster)
- Thea Krätsch (DJK Köln)
- Anna Böhm (VoR Paderborn/ VCO Münster)
- Helena Klemm (TV Hörde/ VCO Münster)